Jetzt muss ich noch einmal die Kunst heranziehen, denn immer schon gab es Menschen, die versuchten, uns das aufzuzeigen. Nur versteht man ihre Sprache erst, wenn man weiß, dass die Wirklichkeit ganz anders funktioniert, als wir bisher geglaubt haben. Künstler sind ihrer Zeit oft voraus. So machte der Bildhauer Wolfgang Bier schon dreißig Jahre lang deutlich, dass die Ursachen in uns liegen, dass Gewalt in den Köpfen der Menschen vorbereitet wird als Gedanken und Vorstellungen von Gewalt. Er drückte das künstlerisch aus, indem er Kanonengeschosse in Köpfe einbaute, um den Krieg deutlich zu machen, der sich in vielen Köpfen abspielt. Ihm ging es als sehr feinfühliger Mensch besonders um die alltägliche, subtile Gewalt, die uns oftmals gar nicht so deutlich wird. So zeigt er kränkende Worte auf durch ein Messer, das dem Mund entspringt oder macht deutlich, dass er Äußerungen als tödlich verletzend empfindet, indem er einen Pistolenlauf in einen Mund einschweißt. Auch stellt er ganze Figuren als schneidend dar, was die subtile Gewalt durch verachtende, ablehnende Haltung ausdrückt.