Im Laufe der Jahre litt ich immer häufiger unter Erkältungen, die ich mit den meist kalten, zugigen Schießständen in Verbindung brachte. Ich fühlte mich oft abgeschlagen und müde und war neugierig, als mir eine Freundin in Amerika den Tipp gab für ein Seminar. In ihm könne ich lernen, mich von grippalen Infekten zu befreien. Sie hatte gehört, dass der Kurs auch in Deutschland angeboten wird. Aus den USA zurück, meldete ich mich sofort für diesen Mind Control (MC) genannten Kurs an, und wurde überrascht, was die mentalen Möglichkeiten anbetraf. Ich hatte erwartet, nur ein "Supermittel" gegen meine Erkältungen zu bekommen, doch es wurden eine Unzahl der verschiedensten mentalen Methoden vorgestellt. Zu Beginn erlernten wir als Grundlage für alle Praktiken ein Entspannungstraining, das nach meiner Auffassung das autogene Training nach Schultz wirkungsvoll ergänzt. Es ist ganz leicht zu erlernen. Beim AT wurden nur die Körperteile insgesamt angesprochen, also Arme schwer und warm, hier lernte man durch die sehr detaillierten Suggestionen der Trainerin den Körper von Kopf bis Fuß Stück für Stück zu erspüren. Sie begann bei der Kopfhaut, ging über zur Stirn, zu den Augen, den Wangen und weiter ganz detailliert durch den gesamten Körper, und suggerierte uns, der jeweilige Bereich sei vollkommen entspannt. Manchmal half ich nach mit meinen üblichen Vorstellungsbildern. So erinnerte mich die Suggestion einer entspannten Kopfhaut an eine Zeichnung von Wilhelm Busch, wo ein Mann einen dampfenden Pfannkuchen auf dem Kopf hat. Durch diese Vorstellung entspannte sich meine Kopfhaut unmittelbar, und mit ihr das Gehirn mit all den krausen Gedanken, ein wunderbares Gefühl. Obwohl ich durch den Leistungssport viele Muskeln orten und sie gezielt einsetzen konnte, lernte ich durch das MC ein neues Gewahrsein meines gesamten Körpers, das von Kurstag zu Kurstag intensiver wurde. Ich nahm Kontakt auf zu mir selbst, begann mich in mir zu fühlen - mich in mir so unglaublich wohl zu fühlen, wie mir das mit dem AT nie gelungen war. Mein Körper tat, was ich ihm sagte, er entspannte sich genau dort, wohin ich meine Aufmerksamkeit lenkte. Es war wie ein In-mir-spazieren-gehen, ein neues inneres Sein. Ich fühlte meine einzelnen Körperteile und die inneren Organe deutlich, nahm sie bewusst wahr, sie waren durch die Suggestionen entspannt, warm und gut durchblutet. Ich hatte das Gefühl, in mir angekommen zu sein, und trotz des langen Kurstages fuhren wir abends völlig ausgeruht nach Hause. Am zweiten Tag erläuterte die Trainerin die Hirnfrequenzen. Wir bekamen wissenschaftliche Hintergründe für den Zustand der Entspannung.