Der Körper ist leistungsfähiger, wenn man ihm schon im Voraus sagt, was man am nächsten Tag zu tun beabsichtigt.

Ich probierte weiter, plante immer öfter anstrengende Aktivitäten voraus, und als mir das zufriedenstellend gelang, überlegte ich, wie ich den enormen Aufwand im Leistungssport verringern kann. Sehr vorsichtig begann ich, die Simulationsübungen auch im Schießen einzusetzen. In keinem Fall wollte ich meine recht hohen und beständigen Leistungen gefährden.


Wie üblich setzte ich mich in meinen Sessel und ging auf die Alpha-Stufe. Ähnlich wie bei den Renovierungsarbeiten visualisierte ich alles, was ich normalerweise in der Wirklichkeit tue, in allen Einzelheiten auf meinem inneren Bildschirm. In meiner Simulation trug ich mein Zubehör zum Schießen ins Auto, fuhr auf den Stand hinaus, fühlte, wie ich meine Kleidung anlege, den Koffer und die Waffe vorbereite und die Schießscheibe unter dem Kugelfang aufhänge. Alles spielte sich genau so ab, wie in Wirklichkeit, und es erschien mir sehr seltsam, dass ich auch bei diesem virtuellen Erleben die glitschigen Stellen des Weges hinaus zum Kugelfang vermied. Was war hier Schein, was war Wirklichkeit? Mir schien die Vorstellung ebenso wirklich zu sein, wie die reale Ebene. Ich visualisierte Teile so wie in einem Film, sah mich agieren und schaute mich von außen an, dann wieder so, als gucke ich mit meinen eigenen Augen. Auch das Schießen selbst simulierte ich, lud die Waffe, hob den Arm und schoss. Anschließend schaute ich durch das Fernglas, so wie ich das in Wirklichkeit auch tun würde, schoss dann zwei mal fünf Schuss sehr aufmerksam, doch alles nur in der Vorstellung. Damit beendete ich die Simula
tion, konzentrierte mich wieder auf meinen Körper und fühlte mich für ein paar Minuten wohl und sehr entspannt in meinem Sessel. Dann öffnete ich die Augen und suggerierte mir, frisch und munter zu sein.