einem Schießen in der Landesklasse: Ich wurde als einzige Frau unter 13 Männern Tagesbeste mit 290 von 300 Ringen. Das war damals nahe am Weltrekord für Frauen, und ich bemühte mich, diese Hochform auch auf die folgenden Wettkämpfe zu übertragen. Für mich wurde immer deutlicher:

Durch die Simulation auf meinem inneren Bildschirm wird in mir ein Erfolgsmechanismus in Gang gesetzt, der die Wirklichkeit beeinflusst.

Ich suchte nach Bestätigung dieser Feststellungen, doch statt eine Antwort zu bekommen, taten sich neue Fragen auf. Ich traute mich schon lange nicht mehr, in meinem direkten Umfeld über alle diese Erlebnisse zu reden. Ich hatte schlechte Erfahrungen damit gemacht und fühlte mich einsam. Daher freute ich mich besonders, als ich auf einem größeren Pokalschießen einen Schützen kennen lernte, der, da oft in Fernost unterwegs, von mentalen Übungen ebenso gefesselt war wie ich. Wir verstanden uns gut, tauschten brieflich unsere Erfahrungen aus, und verabredeten schließlich einen gemeinsamen Versuch, der sich etwas verrückt anhörte: Bei seinem nächsten Wettkampf, einer Landesmeisterschaft, sollte ich mich zeitgleich auf ihn einstimmen, und nach Schießende meine gewonnenen Eindrücke über seine Leistungen schriftlich mitteilen.