Ich kam auf die Idee, mir oben an der Decke einen Haken mit Seil und einer herabhängenden Schlinge zu imaginieren. Statt aus der Bewegung heraus zu schießen, legte ich jetzt in der Vorstellung von oben kommend den Arm mit der Pistole in diese Schlinge. Nun hatte ich Zeit, ganz ruhig den Schuss zu lösen. Die Pistole war durch diese Imagination wesentlich leichter, sie lag ja in der Schlinge, und ich konnte sie sehr lange bewegungslos in der Mitte halten.

Das hört sich verrückt an und setzt unsere physikalischen Gesetze außer Kraft, aber du kannst es selbst ausprobieren. Unsere Erwartungen wirken sich auf den Körper aus. Wir hatten im MC-Seminar eine Übung gemacht, bei der uns suggeriert wurde, eine Hand ganz leicht werden zu lassen. Meine Hand lag locker auf dem Oberschenkel während uns die Trainerin immer wieder einredete: "Die Hand wird ganz leicht, du spürst es ganz deutlich". Meine Finger begannen ganz sachte zu vibrieren. Ich starrte weiter auf meine Hand und beobachtete fasziniert, wie sich die Finger, einer nach dem anderen, dann die ganze Hand, immer mehr abhob. Sie schien völlig losgelöst von mir ein Eigenleben zu führen. Das war ein sehr einschneidendes Erlebnis und nichts war mehr so wie vorher. Jetzt hatte ich diese Erfahrungen auf den Leistungssport übertragen und abgeändert nach meinen Bedürfnissen.