Uns allen ist der Ski-Rennläufer vertraut, der oben kurz vor seinem Lauf in der Vorstellung noch einmal ganz schnell die gesamte Strecke abfährt, wie an den Bewegungen des Kopfes zu sehen ist, eine Übung, die er sicherlich oft genug im Trainingslager durchgeführt hat. Er lernt dabei seine Strecke auswendig und gibt gleichzeitig Aktionsimpulse an seine Muskulatur, die ebenso im System gespeichert werden, wie wenn er in diesem Moment aktiv den Berg hinunterrasen würde. Das Ergebnis ist bessere Leistungsfähigkeit. Wie ich aus meinen Schießübungen weiß, werden selbst Fehler auf der inneren
Ebene fühlbar, die man in der Vorstellung sogar noch leichter korrigieren kann, als im aktiven Tun: Er kann mitten im Lauf abbrechen, was in der Wirklichkeit nicht möglich ist. Er kann sich sogar vorstellen, den Film, den er da entwickelt, rückwärts laufen zu lassen und von vorn zu beginnen. Ein Rennläufer kann damit wesentlich schneller lernen, sauber und korrekt die Abfahrt hinunter zu fahren, als wenn er alle diese Rennen in der Wirklichkeit absolvieren würde. Sie dauern ja, im Gegensatz zum aktiven Fahren, wo er mit jeweils mehreren Minuten Fahrtdauer enorm viel Kraft und Material verbraucht, nur Sekunden. In der Simulation kann er diese Kraft sparen, und trainiert trotzdem. Das Maß ist dabei nur die Fähigkeit, sich detailgetreu jede einzelne Aktion vorstellen zu können.