Bedürfnisse und wie wir die Kräfte zerstreuen

Jedem unserer Ziele liegt ein Bedürfnis oder ein Wunsch zugrunde. Ich will es an einem ganz einfachen Beispiel aufzeigen: Wenn wir Hunger haben, dann ist da zunächst eine Wahrnehmung und eine Reaktion darauf. Da wird etwas erkannt, was verändert werden will. Da passiert eine ganze Menge, bis wir das als Hunger fühlen können und zu uns sagen: "Ich habe Hunger!" Dann kommt die Entscheidung und die Absicht folgt dann mit einem Bild oder den Worten:


"Jetzt werde ich mir etwas zu essen machen,
jetzt werde ich mir einen Kaffee kochen,
jetzt hole ich mir ein Vesper
oder jetzt fahre ich da und da hin,
um Essen zu gehen."

Wir sind am Ziel, wenn wir gegessen haben. Der Hunger ist gestillt. Alle diese Worte, die wir zu uns selbst sprechen, sind uns aber nicht bewusst. Dieses innere Selbstgespräch, das wir führen, kommt in erster Linie aus diesen unzähligen Bedürfnissen, die wir Menschen haben. Auch diese bleiben meistens unbewusst, doch leiten sie unser Denken und darüber unser Handeln. Aus den Bedürfnissen jedoch erwachsen die Ziele, doch häufig sind auch diese ebenso wenig klar. Wir denken an dies und an das, malen uns aus, wie es sein könnte, und produzieren den ganzen Tag über unzählige Gedanken. Psychologen haben ausgetestet, dass jeder erwachsene Mensch am Tag zwischen 30000 und 50000 Gedanken denkt. Mit diesem unablässigen Strom von Gedanken ähnelt unser inneres Selbstgespräch einem Kassettenrecorder, der unaufhörlich Worte mit entsprechenden Vorstellungen reproduziert.