NHV Spechbach, von Marika Gutschik-Schilling
Ursula Windisch wollte nicht nur über die Selbstheilungskräfte referieren, sondern forderte die Zuhörer zum aktiven Mitmachen auf. Sie leitete zu Atem- und Bewegungsübungen an, die getragen werden von der Vorstellung, gesund und heil zu sein und die auch in Stresssituationen helfen, sich wieder zu erden.
Windisch schilderte so manche persönliche Lebens- und Stresssituation, die sie unter anderem auch als Bogenschützin mit so mancher Verletzung konfrontierte. Ausgehend vom ganzheitlichen Ansatz, dass Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden, ist die Pflege positiver Vorstellungskräfte sehr wichtig. Im Krankheitsfall heißt das, individuelles Befinden nicht den Auswirkungen der Beschwerden unterzuordnen, sondern sich vorzustellen, wieder gesund zu werden und auf diesem Weg die therapeutischen richtigen Schritte zu finden.
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NHV Schorndorf,
Wie Gedanken heilen können
„Man muss nur so tun, als ob man gesund sei, dann wird man es“, sagt Ursula Windisch. So einfach ist das? Wenn man der Buchautorin aus Schwäbisch Hall glaubt, ja. Bei ihrem Vortrag für den Naturheilverein Schorndorf präsentierte sie dazu verblüffende Übungen.
Die rüstige 80-Jährige forderte die Zuhörer im Seminarzentrum Schondorf beispielsweise dazu auf, zu testen, wie weit sie ihren rechten Arm nach hinten bewegen können. Danach sollten sich alle vorstellen, den Arm wie Windmühlenflügel kreisen zu lassen und danach noch einmal testen. Und siehe da: Der Arm bewegte sich deutlich weiter nach hinten. „Sie haben nichts getan, nur im Geiste und doch ergibt sich eine Veränderung.“
Um die Beweglichkeit der Halsmuskulatur zu verbessern, musste eine Puppe herhalten, der jeder im wahrsten Sinne des Wortes gedanklich den Hals umdrehen sollte. Auch hier war das Ergebnis frappierend. „Gedanken sind Kräfte, die dort etwas bewegen, wohin ihre Aufmerksamkeit gelenkt wird“, sagt Ursula Windisch.
Selbst sei sie auf diesen Effekt als junge Leistungssportlerin gekommen. Weil sie als Schützin zu wenig Zeit hatte, zum Training mit den Kolleginnen im Landeskader zu gehen, setzte sie sich zu Hause in einen Sessel und trainierte im Geist. Für sie selbst überraschend verbesserten sich ihre Leistungen dadurch. Später baute sie das Verfahren vor allem für ihre Gesunderhaltung aus und wurde in den USA bestätigt. „Die Mind-Body-Medizin ist dort sehr populär und wird auch in Kliniken angewandt.“
Wie beim Autogenen Training, wo der Arm nur durch Gedankenkraft warm und schwer wird, so ließen sich, sagt Ursula Windisch, auch andere körperliche Vorgänge beeinflussen. Bei Halsschmerzen beispielsweise putze sie im Geiste einen Glaskolben mit einer Bürste so lange, bis er sauber ist. Danach seien auch die Halsschmerzen weg. Jeder könne ein für sich passendes Bild kreieren - und müsse dann nur noch an den Erfolg auch glauben. Windisch: „Was heilt, ist der Glaube, und der kommt aus uns. Das Gehirn unterscheidet nicht, ob wir etwas tun oder es uns nur vorstellen.“
Sie selbst habe damit nur gute Erfahrungen gemacht und gibt ihr Wissen in Büchern und Seminaren weiter. Ursula Windischs Fazit: „Sich gesund zu denken, ist ganz einfach.“
Und es mal auszuprobieren, schadet sicher nicht.
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NHV Mühlacker von Ulrike Stahlfeld
…Heilpraktiker und Heiler zeigten an ihren Ständen weitere Wege hin zu einem gesunden Leben, und nicht zuletzt vertieften zwei Vorträge das Thema. Als Erste: Ursula Windisch aus Schwäbisch Hall, von deren Buchtitel „Stell dir vor, du bist gesund“ das Jahresmotto des Deutschen Naturheilbundes abgeleitet worden war. Bereits während ihrer Zeit als Leistungssportlerin, die mittlerweile 80-Jährige war unter anderem Württembergische Meisterin im Bogenschießen, hatte Ursula Windisch im autogenen Training erkannt, was Gedanken bewirken können. Diese mentale Kraft kann ihrer Meinung nach für die Heilung genutzt werden.
400 Jahre lang, so Windisch weiter, habe die Meinung vorgeherrscht, dass Körper und Geist voneinander getrennt seien. Spätestens die Magnetresonanztomographie (MRT) belege das Gegenteil. „Damit kann man dem Gehirn beim Denken zusehen.“ MRT beweise, dass Körper und Geist nicht getrennt sind, verwies sie auf die Mind-Body-Medizin, die in den USA längst in vielen Kliniken praktiziert werde: „Gedanken sind Kräfte, die man in den Körper schickt, um zu heilen.“
Zum Thema Selbstheilung sprach der Kunsttherapeut und Psycho-Onkologe Josef Ulrich. In seiner 33-jährigen Berufspraxis in der Klinik Öschelbronn habe er Menschen mit erstaunlichen Krankheitsverläufen getroffen.
Das Wort „unheilbar“ existiere nach seinen Erfahrungen nur, wenn man sich auf die rein naturwissenschaftliche Ebene begebe und die tiefer liegenden Fähigkeiten von Mensch und Natur nicht berücksichtige. Tatsächlich verfüge der Mensch über Heilkräfte in einem unermesslichen Potenzial, das durch den Menschen selbst und seine Umwelt anerkannt und gefördert werden will. In seinem Vortrag über die ständig in uns stattfindenden Selbstheilungsprozesse stellte er die Zusammenhänge dieser Kräfte mit der Emotionalität und der Persönlichkeit des Menschen dar.
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