„Am Anfang war das Wort“, so beginnt die Schöpfungs
Auch bei uns Menschen beginnt Gestaltung mit Gedanken und Worten. Jedem Tun geht eine Absicht aus Gedanken und Worten voraus. Sie wird durch Botenstoffe dem Körper übermittelt, der dann die entsprechenden Aktions
Wie ich zu Beuys kam? Ich hatte mir im Leistungssport nur vorgestellt zu schießen, saß dabei gemütlich im warmen Wohnzimmer, statt auf dem kalten Schießstand zu stehen. Bei den realen Wettkämpfen habe ich trotzdem besser geschossen, als wenn ich aktiv trainiert hätte. Ich zog daraus den Schluss: Dem Gehirn ist es egal, ob ich mir etwas nur vorstelle oder es real tue. Es regt auch bei einer Vorstellung, einem inneren Bild, Aktionspotentiale an, wodurch die Leistung steigt. Einstein sagte damals schon: „Die Vorstellung ist wichtiger als das Wissen“. Heute wird das durch Untersuchungen am MRT bestätigt.
Nach meiner aktiven Zeit besuchte ich eine Beuys-Ausstellung in Zürich. Ein Raum fesselte mich, denn darin hing ein Gewehr an der Wand mit der Aufschrift „Denken“. Es brauchte eine Weile, bis mir die Bedeutung klar wurde. Denken ist eine Schwingung und ist die immaterielle Vorstufe. Sie ist der Ursprung der Verfestigung. Wir fangen eine Idee auf, lassen sie reifen und bringen sie in einer Form zum Ausdruck. Mit Denken und Worten fängt Gestaltung an. Gestaltet wird mit Materie, die in Form gebracht wird. Vielleicht sah Beuys die immaterielle Vorstufe der Idee als lebendig an, die Form als feste Materie jedoch als tot. Der Ursprung des Toten ist jedoch das Denken.
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